Zielgerichteter Kommunikationsmix oder Kommunikationssalat?
Wie ein “Big Four” seine Angebotsvielfalt unter einen Hut bekommt
Von Angelika Sauer, Marketing Project Coordinator bei PwC Luxembourg
PwC Luxembourg ist einer der größten Arbeitgeber des Landes. Und mit seinen unzähligen Services in Advisory, Audit & Tax wohl auch eines der Unternehmen, mit der größten Expertendiversität. Wie ist PwC kommunikationstechnisch aufgestellt, um alle Zielgruppen abzudecken?
Ob klassische Wirtschaftsprüfung, Beratung im Bereich IT, Cyber, Finanzkriminalität, HR- oder Steuerfragen – PwC Luxembourg hat für fast jede Herausforderung eine Lösung. Und das nicht nur für Kunden des Finanzsektors, sondern ebenso für Klein- und Mittelständler des produzierenden Gewerbes und den öffentlichen Sektors.
Wie schafft es ein solch komplexes System, mit seinen diversen Angeboten zielgerichtet zu kommunizieren? Bei der Vermarktung eines Hilfspakets zur Implementierung einer neuen Richtlinie oder einer Verordnung muss fundiertes Know-how demonstriert werden: Stichwort Content Marketing. Die Aufklärung des Kunden ist essentiell, da viele Unternehmen gerne passiv reagieren, wenn das Inkrafttreten einer neuen Richtlinie bereits näher rückt.
Welche Kanäle werden benutzt? Ganz klar, wer sich gerne über alle Dienstleistungen informieren möchte, wird auf der Website fündig. Regelmässig werden industriespezifische Publikationen, Survey Reports und Marktberichte veröffentlicht, und häufig im Rahmen von Kundenevents präsentiert, um Diskussionen zu ermöglichen. Auch Konferenz-Sponsorings sind ein beliebter Weg, mit den Zielgruppen in Kontakt zu treten.
Wenn Trainings (durchgeführt durch die PwC Academy) mit eingerechnet werden, so kommt PwC Luxembourg auf ca. 300 Events pro Jahr. Aufgrund der derzeitigen Situation (Covid-19) hat sich die Lage allerdings drastisch geändert. Seit Beginn des Lockdowns ist das Unternehmen nicht nur komplett auf Home Office umgestiegen, sondern ebenso auf virtuelle Events. Alle gängigen Live Streaming und Onlinekonferenz-Tools wurden getestet und verwendet. Die Vorteile sind so überzeugend, dass man bereits vom neuen “normal” sprechen kann. Virtuelle Events werden auch nach der Krise ein fester Bestandteil der Kundenkommunikation bleiben. Auch Videos und eLearnings haben an Beliebtheit gewonnen.
Was die schriftliche Kommunikation angeht verfügt PwC über einen unternehmenseigenen Blog, in dem Experten ihre Sichtweisen zu aktuellen Themen schildern. Auch die klassische PR gehört seit eh und je zum Kommunikationsmix: kostenfreie sowie gesponserte Artikel und Interviews lassen sich tagtäglich in Off- und Onlinemedien finden.
Industriespezifische Newsletter können monatlich abonniert werden. Topaktuelle Inhalte, die nicht von PwC stammen, aber relevant für unsere Kunden sind, werden per “Flash News” versendet. Dies können z.B. wichtige Steuer-Updates sein.
Fast alle Inhalte werden zusätzlich auf Social Media geteilt: Linkedin (professionelle Inhalte), Twitter (Events), Facebook & Instagram (PwC von der “privaten” Seite, für potentielle New Joiner, Angestellte und Stakeholder). Bei den meisten Posts handelt es sich um generischen Content, allerdings gibt es auch ein Budget für zielgerichtete Paid Campaigns. Das Tool SMARP unterstützt die Verbreitung von Posts unternehmensintern, so das eine hohe Reichweite ermöglicht werden kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine große Herausforderung ist, all diese Massnahmen zu planen, aufeinander abzustimmen und zu kontrollieren. Die hauseigenen Regeln müssen strikt eingehalten werden (Brand und Internal Compliance), um eine klare und zielgerichtete Kommunikation zu ermöglichen, die sich möglichst nicht überlappt. Ohne eine präzise Zielsetzung, sauber definierte Abläufe und eine transparente unternehmensinterne Kommunikation entsteht nichts als ein riesiger Kommunikationssalat.
